wettbewerbe
    


     bewegliche elbbrücke_olympische sommerspiele 2012, hamburg

   


Ansicht_Nordelbe - offen/ geschlossen


Modellfoto

Wettbewerb WS 2002/2003
Preis: Ankauf

Architektur- und Ingenieurbaupreis
Hamburg 2003


"Bewegliche Elbbrücke
Olympische Sommerspiele 2012, Hamburg "

Im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 2012 soll die insgesamt etwa 500m lange B
rücke, bestehend aus drei Abschnitten entstehen. Es soll eine direkte Verbindung zwischen Innenstadt und dem Olympiagelände geschaffen werden. Sie beginnt am südlichen Ende des Lohse Parks am Magdeburger Hafen und überquert zuerst den Baakenhafen. An dieser Stelle ist das Besucherzentrum geplant und bildet somit ein Gelenk in der Verbindung der Sportstätten mit der Innenstadt. Dieses Thema des Gelenkes spiegelt sich auch in der städtebaulichen Ausrichtung der Brücke wieder. Sie weist an dieser Stelle einen Knick in ihrem Verlauf auf, der dem Besucher der olympischen Spiele die wichtigkeit der Olympiaplaza und der Welcomezone verdeutlicht. Von hier aus quert die Brücke im folgenden die Norderelbe und schafft die Verbindung zu dem Olympiapark und dem Olympiastadion. Die Brücke verläuft in südlicher Richtung weiter und verbindet über den Moldauhafen den Olympiapark mit den Sportstätten. Das primäre Entwurfsziel der neuen Brücke ist, die unverwechselbarkeit dieses innerstädtischen Hafengebietes und ein Wahrzeichen der olympischen Spiele 2012 erlebbar zu machen, zu betonen und zu inszenieren.

     diashow der zeichnungen

 

 


Ansicht_Baakenhafen


Modellfoto

Vor dem Hintergrund der alten Hafenanlagen und der wichtigen Bedeutung als olympisches Wahrzeichen wird das spannende Wechselspiel der Masten in einem Hafen von den vertikalen Pylonelementen der Brückenkonstruktion als Hauptmotiv aufgenommen. Die axiale Seilverspannung erinnert an den Charme früherer Segelschiffe, die unterschiedlichen Pylonhöhen an das bunte Treiben in einem Yachthafen. Die Horizontale des schlanken Brückenkastens tritt durch die angeschrägten Seitenkanten in den Hintergrund und wird nur als dünne Linie wahrgenommen. Somit wird die Brücke durch die Leichtigkeit und Nüchternheit ihrer Konstruktion ein Wahrzeichen für Olymipa und symbolisiert die Verbindung, die von olympischen Spielen ausgehen.

In gerader Linie und eleganter Leichtigkeit überspannt die Brücke die Norderelbe und den Baakenhafen und fügt sich somit ideal in das bereits vorhandene Brückenensemble aus Freihafenelbbrücke und neuer Elbbrücke ein. Das Tragwerk der Hauptbrücke orientiert sich an einem umgedrehten Finkträger, der über 125m frei spannt und an den Enden über Pylonpaare abgelastet wird. Es ist mit dem statischen System eines rückverankerten Zweigelenkrahmens überlagert und benötigt somit einen steifen Riegel (Fahrbahnkasten), um den auftretenden Längsdruck aufnehmen zu können. Somit treten im Primärtragwerk nur Normalkräfte auf und erst in der Fahrbahnkonstruktion trifft man auf Momente. Dieses hinsichtlich Kraftfluss, Knicklängen und optimaler Materialausnutzung optimerte Tragwerk besticht durch seine Leichtigkeit und Filigranität. Diese Konsequenz zeichnet sich auch in der Wahl der beweglichen Brückenkonstruktion ab.

 


Modellfoto

Dieses Modellfoto zeigt das Gesamtensemble der Brückenplanung.

Hier die Gesamtansicht



Ansicht_Moldauhafen


Modellfoto

Sie erinnert von ihrem Bewegungsablauf an den Flügelschlag eines Vogels und durch ihre Konstruktion an die beweglichen Krahnanlagen in einem Industriehafen. Der bewegliche Brückenteil besteht aus zwei Faltelementen, die mittels waagerechter Drehachsen verbunden sind. Diese sind durch Zugelemente an Pylonen aufgehängt. Mit hilfe von Seilwinden wird eine Zugbewegung erzeugt, welche ein zusammenfalten der Klappen an ihrer Drehachse bewirkt. Ein ausgeklügeltes System von Hebelarmen und Flaschenzügen erlaubt es die Faltung schnell und effizient durchzuführen. Es ermöglicht die beiden Fahrbahnelemente so zusammen zu falten, dass eine Durchfahrbreite von 35m entsteht bei einer unbegrenzten Durchfahrtshöhe. Das gesamte statische System der Klappung ordnet sich architektonisch in das Brückensystem ein und unterstreicht zusätzlich die Kühnheit der Brücke. Für eine einfache Montage wird ein Grossteil der Konstruktion werksseitig vorgefertigt, vor Ort über Steckverbinungen und Kopfplatten zusammengesetzt und mit den Pylonen fixiert. Die Elementierung wird in 25m lange Fahrbahnsegmente aufgeteilt, die über den Wasserweg angeliefert werden und in die fertige Tragkonstruktion nur noch eingehängt werden. Die insgesamt 19m Breite Fahrbahn besteht aus vier unabhängigen Kastenkonstruktionen, die seitlich angeschrägt sind und mittels großen Querträgern zu einem Fahrbahnsegment zusammengefügt sind. Die Abstände zwischen den einzelnen Fahrspuren werden mittels Gitterrosten verbunden und tragen somit ihren Teil zur Leichtigkeit der Gesamtkonstruktion bei. Das Brückenprofil weist einen jeweils baulich getrennten Rad- und Gehwegstrang und eine Fahrtraße für jede Richtung auf. Die Materialität der Brücke orientiert sich an dem im modernen Schiffsbau gebräuchlichstem Material. Sie ist ein kompleter Stahlbau, nur der Oberbau besteht aus einer Betontragschicht mit einem Asphalt Oberbelag. Sogar der Hohlkasten der Fahrbahn ist ein Stahlquerschnitt wobei hier auf die Wartung- und Inspektionsmöglichkeiten rücksicht genommen wurde und die gesamte Brücke von Innen begehbar ausgebildet ist.

Entwurfsverfasser: Cand. Arch. Rüdiger Schmidt

     diashow der modellfotos

 

 

      veröffentlichung     

    - Architektur- und Ingenieurbaupreis Hamburg 2003 "Elbbrücke Olympiapark" - Wettbewerbe Aktuell 6/2003, S. 13.
    - Wettbewerb "Elbbrücke Olympiapark" - Broschüre der Handeskammer Hamburg mit allen am Wettbewerb teilgenommenen Beiträgen.
       Zu beziehen über www.hk24.de/shop



erstellt am: o4.o9.o1       geändert am: 11.o4.o4       erstellt von: Ruediger Schmidt         Autor: Ruediger Schmidt